Page 11 - der kleine Hase
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Montag - Die Strategie
Den gestrigen Nachmittag hatte ich gemeinsam mit dem alten Bär auf der Terrasse verbracht. Die Sonne schien,
die Blumen blühten, ein Summen der Bienen und Hummeln drang an unser Ohr. „Ach es ist so schön hier im
Garten“, sagte der alte Bär, „und gleichzeitig ist da die Gefahr, die man weder sehen, schmecken, riechen noch
spüren kann.“ Hierüber kamen wir in ein Gespräch. Ich erzählte von dem Treffen mit dem Hasen, meiner
Befürchtung, dass er nichts über unsere Vorosterzeit bei sich zu Hause berichten könne, der Sorge, dass er sogar
der Schule verwiesen werde. „Lass uns überlegen was es zu tun gilt“, sagte der Bär. Wir spielten eine
Möglichkeit nach der anderen durch, kamen zu keinem Ergebnis. „Ich habe eine Idee“, brach es plötzlich aus
dem Bären heraus. „Wir stellen ihm Fragen. Um die Antworten zu finden, muss er diese in sich selbst suchen.
Hierdurch ist er so von dem Außen abgelenkt, das er gar nicht mit bekommt, was uns gegenwärtig berührt.“ –
„Prima, so soll es sein“, stimmte ich dem Bär zu.
Wir saßen lange auf der Terrasse zusammen, redeten erstmals über die Ängste und das was uns belastet. Erst als
der Abend hereinbrach, suchten wir die Zimmer auf und schliefen bald darauf ein. Die Nacht schenkte mir tiefen
Schlaf, zum ersten Mal seit drei Wochen.
Bei meiner Begegnung mit dem kleinen Hasen, am kommenden Morgen, probierte ich unsere Strategie gleich
aus. „Erzähle mir doch bitte, was ihr Hasen eigentlich mit Ostern zu tun habt“, bat ich ihn um Antwort.
„Ostern ist ein Fest des Lebens und des Neubeginns. Im Februar feiern wir Hasen die erste Hochzeit des Jahres.